Das Hufnaglhaus

Eines unserer Wahrzeichen, und ein oft fotografiertes und gemaltes Objekt unserer Gemeinde, wird von uns „Hufnaglhaus“ genannt.

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Man findet es am Raiffeisenplatz, am Rande eines wunderschönen Angers.

Niemand weiß, wie alt dieses Gebäude tatsächlich ist. Sein Alter wird auf 250 Jahre geschätzt. Das barocke Bauernhaus war nach dem zweiten Weltkrieg bereits dem Verfall preisgegeben, als sich Familie Hufnagl seiner annahm, und liebevoll bis ins kleinste Detail herrichtete. Nach dieser Familie wurde das Gebäude dann auch benannt.

Es ist eines der letzten seiner Art. So sahen früher die burgenländischen Bauernhäuser aus. In unserem Fall handelte es sich um eine Halbwirtschaft. Das bedeutet, dass es auf zwei Besitzer aufgeteilt war, die miteinander nur den Hof, den Eingang oder den Keller teilten.

Auffällig, und damit auch ein besonderes Merkmal, ist der Volutengiebel, ein Kennzeichen des Barock. Das Dach des Hufnaglhauses wurde mit Schilf gedeckt, wie früher üblich.

Interessanterweise zählt das Haus nicht zu den denkmalgeschützten Objekten Apetlons, obwohl es durch seine Einzigartigkeit für einen hohen Wiedererkennungswert unserer Gemeinde sorgt.

Apetlonerisch

Wir Apetloner habe eine ganz eigene Mundart, die nur von einigen „Auserlesenen“ verstanden und auch richtig ausgesprochen wird. Leider können immer weniger Einwohner das „richtige“, alte Apetlonerisch.

Apetlonerisch zu schreiben ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Wer schafft es schon, die besondere Eigenheit eines dreifachen oder vierfachen nasalen Vokals in Buchstaben zu fassen?

Das Wort „zwei“ nimmt bei uns eine besondere Stelle ein. Man muss bei dessen Verwendung beachten:

zwoa – ein Mann und eine Frau, oder zwei Kinder

zweo – zwei Frauen

zwaei – zwei Männer

Den ultimativen Test für „Könner“ gibt es mit folgenden beiden Wörtern (auf Apetlonerisch, natürlich): Bohnen, Apfelbutzen. Wer diese richtig aussprechen kann, ist ein „echter“ Apetloner oder eine „echte“ Apetlonerin.

Unsere ganz eigene Sprache, die manchmal wirklich Französisch klingt, ist übrigens nicht der Grund dafür, dass wir von den Nachbargemeinden „Franzosen“ genannt werden. Das haben wir einem echten Franzosen zu verdanken, der vor langer Zeit einmal hier gelebt hat.

Hier gibt es eine Audiodatei mit Kostproben unserer Mundart:

Apetlonerisch

Und hier die Übersetzung, für alle, die die Sätze nicht ganz verstanden haben:
Hier drinnen riecht es nicht gut.

Auf dem Stein sitzt eine Eidechse.

Der Enterich ist im Wasser.

Der Bauer hängt die Egge an den Traktor.

Ich werfe den Apfelbutzen in den Mistkübel. 

Heute bekommen wir Bohnensuppe. 

Dort drüben ist ein Gänserich.

Geh hinein ins Haus, komm mit meiner Weste heraus.

Komm herein! Geh hinaus!

Ich bin eine Apetlonerin.